Bach in Action

Auch wenn wir leider noch keine allumfassenden Zeitreisen anbieten können, ist es uns gelungen ein Portal ins 18. Jahrhundert zu öffnen und niemanden geringeren als Johann Sebastian Bach höchstpersönlich in die heutige Zeit zu teleportieren.
Treffen kann man ihn im Rahmen eines Gespächskonzertes im historischen Sommersaal des Bach Archivs in der Leipziger Innenstadt.
Bereit für ein Meet and Greet?

Das große Comebackh

Pünktlich zum Bachfest 2025 startete die Virtual Bach Experience, bei der bis zu 28 Besucher*innen gleichzeitig einem virtuellen Konzert beiwohnen können.

Das Publikum erwartet eine knapp einstündige XR-Experience, mit einem Mix aus Musikstücken, gespielt an einem historischen Cembalo, dazu gibt es zeitgenössische Anekdoten und illustrierendes Bildmaterial – das alles rein digital und dargeboten von niemand geringerem als Johann Sebastian Bach höchstpersönlich. Also eine bislang einmalige Gelegenheit diesem Visionär der klassischen Musik hautnah zu begegnen.

Bachstage

Wie es uns gelungen ist den Herrn Kapellmeister digital zum Leben zu erwecken? Hier ein kleiner Blick hinter die Kulissen:

Als Grundlage brauchte es ein authentisches 3D-Modell, samt historisch korrekter Gewandung. Aber um der virtuellen Hülle Leben einzuhauchen, waren Animation und Audio mindestens genauso wichtig. Natürlich hätte man das rein digital umsetzten können, aber um eine möglichst echte Reinkarnation des Thomaskantors zu gestalten, haben wir die Produktion um schauspielerische und musikalische Expertise erweitert. Das Ergebnis: unser Bach ist ein Best of aus drei realen Personen, deren Performance wir mit unterschiedlichen Recording- sowie Motion- und Performance-Capturing-Verfahren digitalisiert haben.
Damit der bekannte Cembalist am Ende auch wirklich in die Tasten hauen kann, brauchte es eine Kombination mehrere Handtrackingverfahren, außerdem kamen noch Body- und Facetracking hinzu. Neben der Unmenge an Capturingdaten die es zu verarbeiten galt, war auch eine nicht zu vernachlässigende Auswahl an modernster Technik im Einsatz, denn auch die Audioaufnahmen des Cembalo-Spiels, Teile der Off-Stimmen sowie weiteres Sound Design kamen von uns.

Wo wir schon beim Thema Technik sind….
Auch die Umsetzung des Setups für den Ausstellungbetrieb stand auf unserer To-do-Liste.
28 synchron laufende XR-Headsets, welche in enger Taktung bis zu 5 Aufführungen täglich abspielen sollten, mag auf den ersten Blick easy klingen, wenn man aber genauer hinschaut, war das echt eine knacke Challenge. Es gibt wenige Best Practice Projekte, die solch eine Konzertsituation abbilden. Deshalb haben wir lange an einem stabilen Setup gefeilt, bei dem wir die Hardware bis als Limit pushen und trotzdem einen stabilen Alltagsbetrieb ermöglichen können. Das Herzstück hierbei ist eine eigens entwickelte Tablet-App mit der man die Brillen und die Aufführungen managen kann. Von einem synchronen Start, über das Monitoring von Performance, Ladestand usw., bis hin zur individuellen Anpassung der Lautstärke oder Sprachauswahl für jedes Device, lässt sich alles rund um das Konzert zentral steuern.

Bach on Tour

Aktuell kann man die Virtual Bach Experience mehrmals wöchentlich im Bach Museum erleben. Also schaut mal beim alten Johann vorbei, wenn ihr in der Stadt seid. Wem der Weg nach Leipzig zu weit ist, kann das immersive Konzert bald auch an anderen Orten erleben. Denn Bach geht auf Tour! Wir arbeiten aktuell an einer portablen Version um dem Meister des Barock die Welt zu zeigen und möglichst vielen Fans ein Meet and Greet zu ermöglichen.

Die Virtual Bach Experience ist ein Kooperationsprojekt mit OVRLAB. Für die Beschaffung der Hardware sowie Teile des Performance-Capturing waren Schenker Technologies und PXF beteiligt.
Herausgeber ist das Bach-Archiv Leipzig und gefördert wurde das Projekt von der Mitteldeutsche Medienförderung, der Stadt Leipzig sowie dem Freistaat Sachsen.

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